Rückblick 2025 und Ausblick 2026

Veröffentlicht am 30. Dezember 2025 um 14:48

Zwischen Atemholen und Aufbruch – ein leiser Rückblick und ein weiter Blick nach vorn

 

Es war kein Jahr der großen Ankündigungen.
Kein Jahr der lauten Erfolge.
Und doch war es ein Jahr, das viel bewegt hat – innen wie außen.

Manchmal zeigt sich Entwicklung nicht im Tempo, sondern in der Tiefe.
Nicht im Sichtbaren, sondern in dem, was plötzlich nicht mehr geht.
Oder in dem, was auf einmal leicht wird, wo früher Kampf war.

Was geblieben ist – und was gegangen ist

Das vergangene Jahr war geprägt von Klärung.
Von Entscheidungen, die sich nicht spektakulär angefühlt haben, aber richtig.
Von Abschieden ohne Drama.
Von Nähe, die neu definiert werden wollte.
Von Beziehungen, die sich neu sortiert haben – manche leiser, manche ehrlicher, manche mit Abstand.

Es war ein Jahr, in dem der Körper sehr deutlich gesprochen hat.
Ein Jahr, in dem Pausen nicht mehr verhandelbar waren.
In dem Heilung nicht als Konzept, sondern als Prozess erlebt wurde.
Mit Rückschritten, mit Geduld, mit Vertrauen.

Und es war ein Jahr, in dem klar wurde:
Nicht alles, was möglich ist, ist auch stimmig. Für mich.

Arbeit, die Sinn trägt

Beruflich hat sich etwas Wesentliches gesetzt.
Nicht explosionsartig – sondern tragend.

Resilienz, Achtsamkeit, Klang, Begleitung.
Räume, in denen nichts „gemacht“ werden muss, sondern einfach sein darf.
Wo kleine Veränderungen große Wirkung entfalten.

Es ist ein langsames Wachstum.
Eines, das mitgeht mit dem eigenen Nervensystem.
Eines, das nicht ausbrennt, sondern nährt.

Arbeit, die mich auf allen Ebenen erfüllt und zutiefst berührt.

Es fühlt sich nicht nach "Arbeit" an.

Es fühlt sich einfach und natürlich an.

Innere Klarheit – weich und ehrlich

Vielleicht das größte Geschenk dieses Jahres:
Klarheit ist leichter geworden.

Nicht mehr scharf.
Nicht mehr hart.
Sondern ruhig.

Ohne Zweifel.
Grenzen entstehen fast von selbst.
Wahrheit braucht keine Verteidigung mehr.

Es ist möglich geworden, gleichzeitig verbunden und bei sich zu sein.
Zu lieben, ohne sich zu verlieren.
Zu sehen, ohne zu retten.
Zu fühlen, ohne sich darin zu verlieren.

Warum sich 2026 anders anfühlt

Der Blick nach vorn ist kein Sprint.
Eher ein bewusstes Aufrichten.

2026 fühlt sich an wie ein Jahr, in dem Dinge zusammenfinden dürfen.
Bestehendes wird vertieft.
Formate werden klarer.
Angebote bekommen Kontur – nicht, um größer zu werden, sondern stimmiger.

Es geht nicht um "mehr".
Es geht um Authentizität.

Um Arbeit, die in Resonanz geht.
Um Menschen, die wirklich bereit sind, in ihrem Tempo zu verändern.
Um Strukturen, die tragen – ohne zu fesseln, ohne Abhängigkeiten.


Vielleicht ist das die Essenz dieses Weges:
Dass nichts erzwungen werden muss.
Dass Entwicklung auch leise sein darf.
Und dass das, was wirklich gemeint ist, seinen Moment findet.

Ich gehe weiter.
Nicht schneller.
Aber klarer.

Und ich bin neugierig, was sich zeigen will.

Was wirklich trägt – über Arbeit, Verletzlichkeit und leises Wachsen

Es gibt Arbeit, die man messen kann.
Und es gibt Arbeit, die man spürt.

Dieses Jahr hat mir sehr deutlich gezeigt, zu welcher (zweiten) Art meine Arbeit gehört.
Nicht, weil sie spektakulär wäre.
Sondern weil sie berührt.
Und weil sie etwas in Bewegung bringt – oft dort, wo Worte nicht mehr ausreichen.

Arbeit mit beeinträchtigten Menschen – Präsenz statt Methode

Die Arbeit mit beeinträchtigten Menschen hat mein Verständnis von Wirksamkeit noch einmal grundlegend verändert:
Hier geht es nicht um Konzepte, nicht um Optimierung, nicht um „Ziele erreichen“.

Hier geht es um Beziehung.
Um Sicherheit. Entstehen lassen. Sein dürfen.
Um das feine Wahrnehmen von Grenzen – den eigenen und denen der anderen.

Resilienztraining in diesem Kontext bedeutet nicht, Menschen „stärker“ zu machen.
Es bedeutet, ihnen Raum zu geben, sich selbst zu spüren.
Im eigenen Tempo.
Mit dem, was gerade möglich ist.

Manchmal ist es ein Lächeln.
Manchmal ein tiefer Atemzug.
Manchmal einfach nur das Dasein im gleichen Raum.

Und genau darin liegt eine große Wahrheit:
Resilienz entsteht nicht durch Druck – sondern durch Halt und Raum.

Klangtherapie – wenn der Körper antwortet

Die Klangarbeit hat sich in diesem Jahr noch einmal vertieft.
Nicht als Technik, sondern als Dialog mit dem Körper.

Klang umgeht den Verstand.
Er erreicht Schichten, die keine Geschichte erzählen, aber viel gespeichert haben.
Ich habe erlebt, wie Menschen weicher wurden, ruhiger, klarer – ohne erklären zu müssen, warum.

Und auch ich selbst habe durch diese Arbeit viel gelernt:

Über Nonverbale Kommunikation.
Über Regulation.
Über Überreizung.
Über das feine Gleichgewicht zwischen Geben und bei-mir-bleiben.

Gesundheitliche Herausforderungen – der Körper als Lehrer

Dieses Jahr war auch geprägt von körperlichen Herausforderungen.

Meiner eigenen, meiner Freunde und meines Partners.
Nicht super dramatisch – aber deutlich genug, um innezuhalten.

Krank-sein hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, die eigenen Grenzen ernst zu nehmen.
Nicht als Schwäche, sondern als Intelligenz des Körpers.

Es gab Momente von Erschöpfung.
Momente von Unsicherheit.
Und Momente, in denen klar wurde:
Heilung ist kein linearer Prozess.

Aber genau darin lag auch etwas Gutes.
Ich musste nichts beweisen.
Ich durfte langsamer werden.
Und ich habe erfahren, dass Stabilität nicht aus Kontrolle entsteht, sondern aus Selbstzuwendung.

Was gewachsen ist – leise, aber echt

Trotz – oder vielleicht gerade wegen – all dem ist viel gewachsen.

  • Vertrauen in den eigenen Weg

  • Klarheit in der Ausrichtung

  • regelmäßige, sinnvolle Arbeit

  • erste stabile Strukturen

  • und vor allem: eine tiefere Verbindung zu mir selbst

Ich habe gelernt, dass ich nicht überall wirken muss.
Dass nicht jede Möglichkeit eine Einladung ist.
Und dass Qualität wichtiger ist als Sichtbarkeit.

Ein neues Verständnis von Erfolg

Erfolg fühlt sich für mich heute anders an als früher.
Er ist ruhiger.
Er braucht keine Bestätigung von außen.
Er zeigt sich darin, dass ich abends noch Kraft habe.
Dass meine Arbeit sich stimmig anfühlt.
Dass mein Nervensystem mitgehen kann.

Dass ich keinen Urlaub brauche um zu regenerieren sondern um mein Wissen und mein Bewusstsein erweitern zu können.

Und vielleicht ist das die größte Veränderung dieses Jahres:
Ich baue nichts mehr gegen mich auf.
Sondern nur noch mit mir.

Dieses Jahr war kein Endpunkt.
Es war ein Fundament.

Und aus diesem Fundament darf weiter entstehen –
achtsam, verbunden, lebendig.

 

Wie war dein Jahr?

Wie fühlst du das kommende Jahr?

 

Alles [IST] Liebe,

Tina

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